Latein
Lingua Latina
„Veni, vidi, vici!” „Alea iacta est!” “Carpe diem!” „Errare humanum est!“
Sehr viele Menschen kennen diese Sprüche und ihre wörtliche Übersetzung. Diese Sprüche tauchen sowohl im Alltag, als auch in Lifestyle-Ratgebern, sowie in den beliebten Asterix-Comics immer wieder auf. Doch was bedeuten sie eigentlich wirklich? Was meinte der Autor, als er diese Sprüche niederschrieb, durch welchen kulturellen und philosophischen Hintergrund waren diese Sprüche geprägt und wieso ist es für uns heute noch wichtig, sich mit diesen Sprüchen und ihren Hintergründen zu beschäftigen?
All diesen Fragen wollen wir im Unterrichtsfach Latein nachgehen und uns die Hintergründe zur Grammatik, den Autoren und der Kultur aneignen.
Das Fach Latein hat am Hölderlin-Gymnasium die wohl älteste Tradition, da die Lateinschule, die als Vorläufer unserer Schule gilt, bereits seit circa 1491 Kinder auf Latein unterrichtete. Heutzutage findet unser Unterricht natürlich nicht mehr auf Lateinisch statt, sondern wird auf Deutsch unterrichtet. Das trägt natürlich zum Image der „toten“ Sprache bei, bietet allerdings viele Vorteile. Schülerinnen und Schüler müssen sich nicht darum sorgen, wie man diese Sprache ausspricht, sondern können sich ganz auf die Bedeutung der Sätze und Texte konzentrieren. Dazu gehört natürlich dasselbe Lernprogramm wie bei allen anderen „modernen“ Fremdsprachen auch: Grammatik, Vokabellernen und Übersetzen. Latein wird als weiteres Hauptfach ab der sechsten Klasse gelernt, weshalb die Schülerinnen und Schüler der fünften Klasse bereits zu Beginn des zweiten Halbjahres die Wahl zwischen Französisch und Latein haben. Mehr Informationen finden Sie hier.
Die Inhalte des Fachs Latein gehen dabei natürlich über die reine Grammatik-, Vokabel- und Übersetzungsarbeit hinaus. Denn diese drei Arbeitsbereiche wollen natürlich auch mit einem gewissen Inhalt gefüllt werden. Dazu lernen die Schülerinnen und Schüler anhand lateinischer Texte nach und nach die Grammatik kennen, die in der lateinischen Sprache relativ regelmäßig und somit gut zu lernen ist. Durch diese Texte sollen die Schülerinnen und Schüler auch mit der antiken Kultur vertraut gemacht werden. Die antike Kultur wird dabei in ganz unterschiedlichen Bereichen thematisiert, sei es das antike politische System der römischen Republik oder die antiken gesellschaftlichen Werte, die das Zusammenleben der Römer stark beeinflusste.
Von Klasse 6 bis 9 arbeiten die Schülerinnen und Schüler dabei mit einem Lehrbuch, das sie mithilfe der einzelnen Kapitel nach und nach an die Grammatik der lateinischen Sprache heranführt. In dieser Zeit erweitern die Schülerinnen und Schüler auch ihren Wortschatz kontinuierlich, um mit der Zeit auch immer anspruchsvollere Texte übersetzen und verstehen zu können. Ab der 10. Klasse arbeiten die Schülerinnen und Schüler dann mit unterschiedlichen Lektüren, um sich noch eingehender mit der antiken Kultur zu befassen. Dabei haben die Mythologie und Philosophie einen noch stärkeren Einfluss im Unterricht, weshalb das Interpretieren von Texten von nun an einen höheren Stellenwert im Unterricht bekommt.
Auch in der Kursstufe haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit im Basis- oder Leistungsfach Latein bis zum Abitur zu lernen und somit das große Latinum zu erlangen. In der Kursstufe werden dann ähnlich wie in Klasse 10 Lektürethemen bearbeitet, wobei die Schwierigkeitsstufe hier noch einmal etwas höher ist, als in der zehnten Klasse.
Auch wenn man im Lateinunterricht mal scheitert, ist dies ein wichtiger Teil des Lernprozesses der lateinischen Sprache. Denn zum einen lernt man oft durch Fehler mehr als durch Erfolge und zum anderen gilt bereits seit mehr als zweitausend Jahren: Errare humanum est.