Verkehrserziehung am HöGy

 

Geh aus mein Herz und suche Freud. (Paul Gerhard)

Alles Unheil rührt daher, dass die Menschen nicht ruhig in ihrem Zimmer bleiben können. (Blaise Pascal)

Ausgehend von dem Spannungsfeld, das diese beiden Zitate in sich bergen, wird schnell deutlich, warum die Verkehrserziehung einen wichtigen Bestandteil der Erziehungsarbeit einnehmen muss. Doch welche Ziele verfolgt die Verkehrserziehung? Was sind ihre Aufgaben? Die Bedeutung des Begriffs „Verkehrserziehung“ ist mannigfaltig. Er umfasst im Wesentlichen vier Teilbereiche. In erster Linie handelt es sich um eine Sicherheitserziehung. Den Schülerinnen und Schülern soll der Umgang mit den Gefahren in ihrer Lebensumwelt verdeutlicht werden. Dazu gehört das Erlernen eines sicherheitsbewussten Verhaltens im Straßenverkehr wie auch Maßnahmen zur Unfallverhütung. Wir alle wissen jedoch, dass eine reine Regelbefolgung zu kurz greift. Hier kommt die zweite Säule, die Sozialerziehung, ins Spiel. Den Schülerinnen und Schülern sollen Kenntnisse der psychischen Faktoren bei der Verkehrsteilname vermittelt werden, sodass sie zu situationsorientiertem, partnerschaftlichen Handeln im Straßenverkehr fähig sind. Der dritte Aspekt bezieht sich auf die Umwelterziehung. Hier spielen Fragen der Umweltbelastung durch den Verkehr, der Verkehrsmittelwahl oder der Verkehrssituation im Schul- und Wohnumfeld eine Rolle. Abschließend ist Verkehrserziehung auch Gesundheitserziehung. Hier sei z. B. nur das Radfahren als Bewegungstraining genannt.

Wir als Schule versuchen unseren Beitrag zu dieser Erziehungsarbeit zu leisten, indem wir auf allen Stufen verkehrspädagogische Inhalte in den Fachunterricht integrieren und thematisieren. In den meisten Fächern ist dies problemlos möglich. Hier ein paar Beispiele:

Deutsch: Berichte (Schulwegunfälle); Vorgangsbeschreibungen (Fahrradreparatur); Gegenstandsbeschreibungen (Fahrradhelm); Erörterungen und Diskussionen zu verkehrsrelevanten Themen etc.

NwT: Fehler, die zu Radunfällen führen; Ozonproblematik; Auswirkungen von Luftschadstoffen auf das Ökosystem Wald etc.

Biologie: Sehen und gesehen werden; Verletzungsrisiken beim Inlineskaten; Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf die Verkehrstüchtigkeit etc.

Physik: Bremswege in Abhängigkeit von Geschwindigkeit; Lärmmessungen; Kräfte bei verschiedenen Aufprallgeschwindigkeiten etc.

Geographie: Kartierung von Schulwegen; Verkehr und Umwelt; Tourismus; Rohstofftransportwege; Verschmutzung der Erdatmosphäre; Ozonproblematik etc.

Zusätzlich gibt es einzelne Aktionen im Schuljahr, die das Thema ins Bewusstsein heben sollen. Hierbei arbeiten wir gerne mit außerschulischen Partnern zusammen. Auch hier ein paar Beispiele:

In enger Zusammenarbeit mit der Polizei findet in der Regel jedes Jahr für die gesamte Schule eine Fahrradkontrolle statt, bei der Missstände am Drahtesel aufgezeigt werden sollen. Für die fünften Klassen bieten wir, ebenfalls in Kooperation mit der Polizei das Programm „Schütze Dein Bestes“, welches den Schülern die Benutzung eines Fahrradhelmes im Radverkehr näherlegt, sowie das Programm „Bus fahren – aber richtig“ an, welches die Schüler für die Gefahren beim Bus fahren sensibilisiert. Der ADAC führt mit den sechsten Klassen „Achtung Auto“ durch, bei dem die Schüler sowohl theoretisch als auch praktisch-handlungsorientiert für die Gefahren, die der Straßenverkehr mit sich bringt, sensibilisiert werden sollen. Die Oberstufe wird in Sachen „Illegale Drogen im Straßenverkehr“ geschult. Ein Fahrsicherheitstraining für Führerscheinneulinge kann bei Bedarf organisiert werden.

Diese ganze Erziehungsarbeit kann jedoch nur fruchten, wenn sie im Elternhaus unterstützt wird. Deshalb bitte ich vor allem Sie, liebe Eltern, helfen Sie uns zum Wohle ihres Kindes, indem Sie Vorbild sind. Nur wenn Sie sich beim Autofahren anschnallen, wird Ihr Kind den Nutzen dieser Maßnahme erkennen. Nur wenn Sie beim Fahrradfahren einen Helm tragen, wird Ihr Kind es Ihnen gleichtun. Bitte kontrollieren Sie gemeinsam mit Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn in regelmäßigen Abständen das Fahrrad auf Verkehrstüchtigkeit. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, wird Verkehrserziehung sinnvoll und fruchtbar.

Ihr Beauftragter für Verkehrserziehung

Benjamin Koscielny